Beitrag erstellt am: 

2.11.2023

Wie die Umwelt durch Fast-Fashion zerstört wird

Jedem ist schonmal der Begriff „Fast-Fashion“ zu Ohren gekommen. Fast-Fashion, was auf Deutsch übersetzt „schnelle Mode“ heißt, wird immer präsenter in unserer heutigen Gesellschaft. Zu keiner anderen Zeit wurden so viele Textilien produziert und weggeworfen wie jetzt. Der günstige Preis und die schnell wechselnde Mode verleiten die Menschen immer mehr dazu, Fast-Fashion Einkäufe zu tätigen. In diesem Beitrag bekommst du einen Einblick darüber welche Auswirkungen die Fast Fashion auf die Umwelt und auf die Menschen hat, die es produzieren. Außerdem erfährst du wie große Modeketten Greenwashing betreiben und wie wir dem als Konsumenten entgegenwirken können.

Definition von Fast-Fashion

Fast Fashion ist eine Design-, Herstellungs- und Marketingmethode, die sich auf die schnelle Produktion großer Mengen von Kleidung konzentriert. Die Produzenten nutzen die Nachahmung von frischen Trends sowie minderwertige Materialien, um den meistjungen KundInnen preiswerte Styles anzubieten.

Fakten über Fast-Fashion

Durch die Fast-Fashion Industriewerden Unmengen an Kleidungsstücken gekauft, die gar nicht getragen werden und im Müll landen. Allein wir Deutschen kaufen jährlich zwischen 12 und 15Kilogramm Textilien. Angespornt durch Modeketten wie H&M, Zara oder Bershka, die bis zu 24 Kollektionen pro Jahr auf den Markt bringen. So entstehen jedes Jahr 100 Millionen Tonnen Altkleider in Deutschland. Aber nicht nur „Altkleider“ landen im Müll, auch überproduzierte neue Textilien werden entsorgt.

 

Umweltauswirkungen

Die Produktion von Kleidung bringt eine enorm hohe Umweltschädigung mit sich: Hierzu zählt zum einen der hohe Wasserverbrauch (2015 lag dieser bei 79 Milliarden Kubikmetern) und zum anderen die mit dem Produktionsprozess einhergehende Wasserverschmutzung, denn der Modesektor macht allein 20% der weltweiten Wasserverschmutzung aus. Auch durch das Waschen der synthetischen Kleidung gelangen 14Millionen Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Laut Schätzungen verursacht allein die Textilindustrie 10 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Abgesehen von den Umweltauswirkungen leiden die Menschen darunter, die unter diesen gesundheitsgefährdenden und inhumanen Bedingungen unsere Kleidung produzieren müssen. Schlecht bezahlte Löhne, unzureichende Arbeitssicherheit und einstürzende Fabriken sind die Folgen von Fast-Fashion.

                             

Greenwashing

Viele Modeketten werden für die umweltschädigende Produktion stark kritisiert. Um dem zu entgehen, versuchen eben diese Unternehmen, mit manipulierenden Nachhaltigkeitsmethoden ihren KundenInnen ein gutes Gewissen zu geben. Die Modekette H&M zum Beispiel wirbt mit ihrer Conscious-Kollektion, nachhaltige Kleidung zu produzieren. Das Unternehmen behauptet, Materialien zu recyceln und Bio-Baumwolle zu verwenden. Allerdings ändern diese Maßnahmen nichts daran, dass Textilien in übermäßiger Menge produziert und nach zweimaligem Tragen in den Müll landen.

 

Wie setzt man Fast-Fashion ein Ende?

Die einzige Möglichkeit, die Fast-Fashion Industrie zu stoppen, sind wir KonsumentInnen. Wir können dazu beitragen, den Textilien ein längeres Leben zu geben, indem wir unsere Kleidung auf Secondhand Seiten wie Vinted verkaufen, aber auch selbst auf Secondhand Kleidung zurückgreifen. Mit der Wiederverwertung wird verhindert, dass unzählige noch tragbare Kleidungsstücke im Müll landen. Wichtig ist auch, immer darauf zu achten, aus welchen Materialien das Kleidungsstück produziert wurde. Hierbei sollte man einen Blickdarauf werfen, ob das Gots-Siegel oder das Bluesign-Product Zeichen zu sehen ist.

Hierbei hilft diese kurze Anleitung:

Weitere Tipps, um bewusster und nachhaltiger Textilien zu konsumieren, könnt ihr im Buch Fashion for Future lesen.

 

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fast Fashion Industrie dringend gestoppt oder zumindest reduziert werden muss. Es schadet nicht nur unserer Umwelt, sondern auch den Menschen, die unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten müssen. Dabei liegt es in unserer Hand, die Situation zu ändern, indem wir bewusster Kleidung konsumieren. Wir sollten uns beim Kauf immer darüber Gedanken machen, ob man das Kleidungsstück wirklich braucht und aus welchen Materialien diese Textilien bestehen. Dabei ist es hilfreich, sich zu erkundigen, wo man diese biologisch abbaubaren Textilien kaufen kann und woran man erkennt, dass die Kleidung wirklich nachhaltig ist.